
Wenn die Achillessehne schmerzt – Entzündung oder Ruptur?
Aufgabe der Achillessehne
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie sorgt als Verbindungsstück zwischen Unterschenkelmuskulatur und Fußskelett für das Beugen und Strecken des Fußes und ist daher wichtig für das Stehen, Gehen und Springen. Die Achillessehne ist verantwortlich für die Kraftübertragung, da sie beim Laufen ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts auffängt.
Ursachen der Überbeanspruchung
Sportliche Aktivitäten können eine starke Beanspruchung verursachen und damit die Belastungsgrenze des Gewebes übersteigen. Dabei sind vor allem „Sportneulinge“ stärker betroffen, da das Sehnengewebe noch nicht an die Aktivität gewöhnt ist. Bei einer Verletzung der Sehne war häufig bereits vorab eine Beschädigung vorhanden.
Auch folgendes kann die Sehne schwächen:
- Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus)
- Medikamente (z.B. bestimmte Antibiotika)
- Fehl- oder Überlastung (z.B. auch durch körperliche Arbeit)
- Mangelnde Bewegung
- Bindegewebsschwäche
- Schwache Muskulatur der Wade
- Arthrose
Symptome & Diagnose einer Achillessehnenentzündung
- Schmerzen
- Schwellungen & Rötungen
- Eingeschränkte Beweglichkeit
Um eine Entzündung der Achillessehne festzustellen, tastet Ihr Arzt/Ihre Ärztin die Achillessehne zunächst ab und führt gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung durch.
Symptome & Diagnose eines Achillessehnenanriss/-abriss
- Anschwellen und bläuliche Verfärbung der Wade
- Eingeschränktes Gehen/Stehen
- Starke Schmerzen
- Hörbarer Riss
Suchen Sie am besten einen Facharzt auf. Durch verschiedene Tests wird die Funktionsfähigkeit der Sehne untersucht. Meistens deutet eine deutliche Delle im Fersenbereich auf einen Riss der Achillessehne hin. Ergänzend werden meist eine Ultraschalluntersuchung sowie Röntgenuntersuchung durchgeführt.
Behandlungsmöglichkeiten bei Reizungen
Die schmerzhafte Reizung der Achillessehne entsteht häufig durch Über- oder Fehlbelastung.
In den meisten Fällen kann eine konservative Therapie erfolgreich sein, ohne dass eine Operation notwendig wird. Ziel ist es, die Entzündung zu reduzieren, die Sehne zu entlasten und den Heilungsprozess zu fördern.
Dabei sollten sportliche beziehungsweise belastende Aktivitäten, wie Sprung- oder Laufbewegungen reduziert sowie lange Gehstrecken vermieden werden. Auch Physiotherapie und diverse Übungen können bei einer Reizung der Achillessehne helfen. Durch gezielte Mobilisation können Physiotherapeuten die Durchblutung und die Sehnengesundheit verbessern. Betroffene können kontrollierte Dehnübungen zur Stärkung der Wadenmuskulatur durchführen, um die Achillessehne widerstandsfähiger zu machen. Zur Reduzierung von Schmerzen und der Behebung von Entzündungen kann sowohl Kälte als auch eine Stoßwellentherapie helfen, die die Durchblutung der Sehne fördert. Auch Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können vorübergehend eingesetzt werden.
Zur Linderung der Schmerzen und der Entlastung der Sehne können außerdem diverse Hilfsmittel eingesetzt werden:
- Orthesen und Bandagen
- Achillessehnen-Orthesen stabilisieren das Sprunggelenk und reduzieren die Zugbelastung auf die Sehne
- Viele Modelle haben eingearbeitete Silikonpelotten, die eine sanfte Massagewirkung erzeugen und die Durchblutung anregen.
- Absatzerhöhungen und spezielle Einlagen
- Fersenkeile oder Absatzerhöhungen entlasten die Achillessehne, indem sie die Ferse leicht anheben und so die Spannung auf die Sehne verringern.
- Spezielle orthopädische Einlagen korrigieren mögliche Fußfehlstellungen, die zu einer ungleichmäßigen Belastung der Achillessehne führen können.
- Kompressionsstrümpfe und Tapes
- Kompressionsstrümpfe verbessern die Durchblutung und reduzieren Schwellungen.
- Kinesiologisches Tape kann unterstützend wirken, indem es die Sehne entlastet und den Muskeltonus reguliert.
Die Kombination aus konservativer Therapie und dem gezielten Einsatz von Hilfsmitteln kann eine effektive Behandlung der Achillodynie sein. Dabei bieten Orthesen, Absatzerhöhungen und Einlagen eine Entlastung der Sehne, während physiotherapeutische Maßnahmen und gezieltes Training die Stabilität und Belastbarkeit langfristig verbessern kann.
Lassen Sie sich zu den geeigneten Hilfsmitteln zur Schmerzlinderung und Stabilisierung der Sehne bei mediteam beraten.
Behandlungsmöglichkeiten bei einer Achillessehnenruptur
Eine Achillessehnenruptur kann entweder konservativ oder operativ behandelt werden, je nach Ausmaß der Verletzung, dem Aktivitätsniveau des Patienten und individuellen Risikofaktoren.
Häufig wird eine Operation durchgeführt, da hier die Chance größer ist, die Sehne wieder voll belasten zu können, als bei einer rein konservativen Behandlung. Auch vermindert sich dabei das Risiko auf erneute Sehnenrisse. Anschließend an die Operation wird eine mehrwöchige Ruhigstellung mit einer Fuß-Orthese empfohlen.
Handelt es sich bei der Verletzung um eine Teilruptur wird der Fuß mit einer speziellen Unterschenkelorthese oder einem Gipsverband immobilisiert, um die Sehnenenden zusammenzuführen.
Sowohl bei konservativer als auch operativer Behandlung ist es wichtig, dass die Achillessehne wieder zur vollen Belastungsfähigkeit gelangt. Daher ist eine Physiotherapie nötig, um das Sprunggelenk wieder zu mobilisieren und die Beweglichkeit sowie die Belastbarkeit wiederherzustellen. Dadurch können zukünftige Verletzungen außerdem vermieden werden.
Vorbeugung vor Verletzungen:
Achten Sie darauf Fehlbelastungen zu vermeiden. Gerade bei neuen Sportarten sollten Sie auf fachkundige Anleitung durch einen Trainer setzen. Außerdem ist es wichtig sich vor der sportlichen Aktivität ausgiebig aufzuwärmen. Zudem sollten Sie darauf achten schnelle Bewegungen möglichst zu vermeiden, um die Belastungsgrenze der Sehne nicht zu überschreiten.
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