Frau mit Nacken-/Schulterschmerzen

Schulterschmerzen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Schultergelenk ist sowohl das beweglichste als auch das instabilste Gelenk des Körpers. Auf der einen Seite ermöglicht es eine uneingeschränkte Beweglichkeit, sodass sowohl Strecken als auch Rotieren möglich sind, auf der anderen treten aufgrund dieser Beweglichkeit häufig ziehende Schmerzen auf. Etwa 70 % der Bevölkerung leidet mindestens einmal im Leben unter Schulterschmerzen.

 

Wie unterscheidet man Schulterschmerzen?

Schulterschmerzen treten gleichermaßen bei Männern und Frauen auf und gehören neben Nacken- sowie Rückenschmerzen zu den am häufigsten auftretenden Beschwerden. In den meisten Fällen, lassen die Schmerzen innerhalb eines halben Jahres nach. Sollten diese jedoch andauern muss zwischen chronischen und akuten Schmerzen unterschieden werden.

Während akute Schulterschmerzen direkt nach einem Sturz oder einer Überlastung des Gelenks oder der Sehnen auftreten und meistens bereits nach einigen Wochen wieder verschwinden, spricht man von chronischen Schulterschmerzen, wenn eine Entzündung im Gelenk vorliegt und die Schmerzen langfristig andauern. Meistens hilft hier eine medikamentöse sowie physiotherapeutische Behandlung, um eine Versteifung der Schulter zu verhindern.

 

Ursachen von Schulterschmerzen

Die häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen liegen nicht zwangsläufig an einer Erkrankung des Schultergelenks, sondern werden eher durch Bänder, Sehnen oder die Muskulatur des Schultergürtelgelenks ausgelöst. Auch eingeklemmte Nerven oder Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule lassen Schmerzen in den Schulterbereich ausstrahlen. In erster Linie treten Muskelverspannungen aufgrund einer schlechten Haltung oder mangelnder Bewegung auf und rufen aufgrund dauerhafter Reizung und Überlastung Schmerzen in der Schuler hervor.

Weitere Ursachen sind:

  • Unfälle und Traumata
  • Überlastung und fehlerhafte Haltung
  • Muskelschmerzen sowie -verspannungen
  • Entzündungen
  • Erkrankungen von Knochen, Gelenken sowie Knorpeln
  • Erkrankungen der Schilddrüse oder andere (Bsp.: Diabetes)
  • Arthrose des Schultergelenks

 

Arten von Schulterschmerzen

Schulterschmerzen sind sehr individuell und können in verschiedenen Bereichen auftreten: dem linken/rechten Schultergelenk, im linken/rechten Schulterblatt sowie in der Schultermuskulatur. Eine Zuordnung der Schmerzen nach den Bereichen der Schulter kann daher äußerst schwierig sein, jedoch ist eine Einordnung er Schmerzen nach ihrem Schweregrad möglich. Hierbei unterscheidet man:

  • Milde Schulterschmerzen:

Häufig treten die Schmerzen im Ruhezustand der Muskulatur auf und werden bei folgenden Einschränkungen hervorgerufen: Einklemmungen/Risse der Sehnenhaube, Sehnenentzündungen/Veränderungen der Bizepssehne, Instabilitäten des Schultergelenks, etc.

  • Extreme Schulterschmerzen:

Externe Schulterschmerzen sind starke, einschränkende Schmerzen, die durch folgende Einschränkungen hervorgerufen werden: Reizungen des Schleimbeutels (Kalkschulter), Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule, Erkrankungen der inneren Organe z.B. Herzinfarkt, etc.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Insgesamt ist es ratsam ständige Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren. Vor allem bei Nacken- und Schulterschmerzen sollten Sie diese Bereiche durch Entspannungsübungen auflockern. Achten Sie auch auf Ihre Körperhaltung und wechseln Sie Ihre Position regelmäßig. Außerdem sollten Sie bei langer Tätigkeit am Schreibtisch darauf achten zwischendurch aufzustehen und sich zu bewegen, da langes sitzen eher kontraproduktiv für die körperliche Gesundheit ist. Folgende Bewegungsübung kann Ihnen bei den Beschwerden helfen:

  1. Setzen Sie sich zunächst aufrecht hin und richten Sie Ihren Blick geradeaus.
  2. Beginnen Sie zunächst mit der rechten Schulter und drücken Sie diese in Richtung Boden während Sie Ihren Kopf nach links sowie leicht nach vorne senken.
  3. Die auftretende Dehnung zwischen Schulter und Nacken sollte spürbar, jedoch nicht zu stark sein.
  4. Nach 30 Sekunden wiederholen Sie diese Übung mit der anderen Schulter.

Darüber hinaus kann auch Krafttraining im Fitnessstudio bei der Linderung der Beschwerden hilfreich sein, jedoch sollten Sie Überlastungen vermeiden. Lassen Sie sich hier fachgerecht von einem ausgebildeten Trainer/einer ausgebildeten Trainerin an den Geräten einweisen.

 

Konservative & operative Therapie

Falls Bewegungsübungen bei der Schmerzlinderung nicht ausreichen, sollten Sie zunächst ärztlichen Rat aufsuchen um so eine geeignete Therapie zu erhalten. In erster Linie werden konservative Behandlungsmethoden wie entzündungshemmende Medikamente, orthopädische Hilfsmittel wie Orthesen oder auch diverse Therapien wie Physio-, Stoßwellen- oder Lasertherapie eingesetzt, um eine Operation möglichst zu verhindern. Auch eine physikalische Behandlung durch Wärme-, Kälte- oder Elektrotherapie können dabei helfen die Entzündungen und somit die Schmerzen zu lindern. Erst wenn diese Methoden nicht greifen sollten, wird über einen operativen Eingriff nachgedacht. Diese bergen höhere Risiken und ziehen eine längere Erholungszeit nach sich, daher werden Sie nur in Ausnahmefällen empfohlen. Je nach Ursache der Schulterschmerzen werden verschiedene Eingriffe durchgeführt. Dazu gehören:

  • Arthroskopische Chirurgie (Probleme des Schultergelenks werden durch Einsatz einer Kamera diagnostiziert sowie behandelt)
  • Operationen an der Rotatorenmanschette
  • Entfernung von Kalkablagerungen (Kalkschulter)
  • Einsatz einer Schulterprothese

 

Orthesen von mediteam

Bei mediteam erhalten Sie Orthesen, die das Schultergelenk entlasten sowie stabilisieren. Außerdem dienen diese zur Ruhigstellung und Lagerung des Gelenks. Informieren Sie sich gerne in unserem Sanitätshaus und finden Sie die für Sie passende Versorgung.

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Schulterschmerzen: Diese Übungen helfen (aok.de)