Hallux valgus

Was ist Hallux valgus?

Hallux Valgus, auch bekannt als „Ballenzeh“, ist eine Fehlstellung der großen Zehe (= Hallux). Dabei verschiebt sich der Knochen der Großzehe nach innen in Richtung des anderen Fußes und kann somit die zweite Zehe überlappen. Durch eine Spreizung des Mittelfußknochens kommt es zu einer Wölbung der Fußballen, weshalb man häufig vom „Ballenzeh“ spricht. Der Mittelfußknochen drückt hierbei gegen die Haut und den Schleimbeutel, sowie Sehnen und Muskeln, wodurch Schmerzen verursacht werden können. Dadurch kann auch ein vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose) im Gelenk auftreten. Hautreizungen, Schwellungen und Entzündungen sind häufige Symptome des Hallux valgus. Am häufigsten tritt dieser ab einem Alter von 65 Jahren vor allem bei Frauen auf.

 

Ursachen eines Hallux

Die Ursachen des Hallux valgus sind ebenso vielseitig wie die Symptome. Unter anderem können folgende Auslöser zu einem Ballenzeh führen:

  • Genetische Veranlagung
  • Knick-Senkfuß oder Spreizfuß
  • Übergewicht
  • Rheuma, Arthritis
  • Häufiges, langes Stehen
  • Schwaches Bindegewebe

Auch das Tragen von hohem und zu engem Schuhwerk, kann durch die Verschiebung in eine unnatürliche Position des Fußes zu einem Hallux valgus führen.

 

Symptome eines Hallux Valgus

Das charakteristische Merkmal des Hallux ist die Wölbung des Mittelfußknochens, die zu einer Fehlstellung der großen Zehe führt. Auch weitere Symptome können bei einem Hallux auftreten:

  • Druckstellen
  • Schmerzen am Mittelfußknochen
  • Taubheitsgefühl und Nervenschädigungen
  • Einschränkungen der Beweglichkeit
  • Entzündungen, Rötungen, Schwellungen

 

Diagnose und Krankheitsverlauf

Je nach Ausprägung, lässt sich ein Hallux valgus in vier Stadien einteilen.

  • Stadium 1: Im Frühstadium treten vermehrt Schmerzen am Gelenk der großen Zehe auf. Es ist jedoch auch möglich, dass der Verformungsprozess symptomfrei verläuft, somit treten in der Regel keine bis milde Schmerzen auf.
  • Stadium 2: In diesem Stadium sorgt die Verformung des Mittelfußknochens zu einer andauernden Reizung im Zehengelenk sowie den Bändern.
  • Stadium 3 und 4: In diesen Stadien verschiebt sich die große Zehe deutlich und kann somit den zweiten Zeh überlappen.

Sollten Sie Veränderungen an Ihren Füßen feststellen, kontaktieren Sie Ihre*n Hausärztin/Hausarzt, um diese Symptome abklären zu lassen, auch wenn Sie keine Schmerzen spüren sollten.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Schweregrad des Ballenzehs kann eine konservative Therapie helfen, einen beginnenden Hallux einzudämmen. Hierbei sollten Betroffene auf möglichst bequemes und flaches Schuhwerk zurückgreifen, damit die Zehen ausreichend Platz haben und somit nicht beengt werden. Auch Fußgymnastik kann helfen um Sehnen, Bänder und Bindegewebe zu stärken ebenso wie Krankengymnastik um die Muskulatur zu stärken.

Im Rahmen der konservativen Therapie können auch verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern und das Voranschreiten hinauszuzögern. Hierbei können folgende Maßnahmen getroffen werden:

  • Zehenschienen: Die Tag- und Nachtlagerungsschienen unterstützen die natürliche Haltung der Zehen. Somit kann der Fuß entlastet werden und ein Fortschreiten der Erkrankung wird verzögert.
  • Zehenspreizer: Dieses Hilfsmittel, das zwischen dem ersten und zweiten Zeh getragen wird, kann auch tagsüber angewendet werden und sorgt für Entlastung des Fußballens.
  • Orthopädische Einlagen: Zur Entlastung des Zehengelenks können auch individuell angepasste Einlagen eingesetzt werden.

Lassen Sie sich bezüglich möglicher Hilfsmittel gerne bei mediteam beraten.

Sollten diese Behandlungen nicht zur Schmerzlinderung beitragen, kann in gravierenden Fällen eine Operation in Betracht gezogen werden. Sprechen Sie hierbei mit Ihrer/Ihrem Ärztin/Arzt.

 

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