
Hilfsmittelversorgung für bayerische Patientinnen und Patienten der BARMER und TK gefährdet
Ab dem 16. August 2025 gilt in Bayern eine Versorgungslücke für Versicherte der Krankenkassen BARMER und Techniker Krankenkasse (TK) im Bereich orthopädischer Hilfsmittel. Betroffen sind zahlreiche wichtige Produktbereiche, wie:
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Adaptionshilfen (z. B. Greifzangen, Strumpfanziehhilfen)
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Bandagen
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Einlagen
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Hilfsmittel zur Kompressionstherapie
- Orthesen/Schienen
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Beinprothesen
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Brustprothesen
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Armprothesen
Hintergrund der Situation
Der bisherige Gesamtvertrag aus dem Jahr 2019 zwischen dem Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und den beiden Krankenkassen wurde von den bayerischen Innungsbetrieben und Mitgliedern des Fachverbandes für Orthopädie-Technik und Sanitätsfachhandel Bayern e. V. zum 31. März 2025 gekündigt.
Eine Übergangsregelung von April bis 15. August 2025 sollte Zeit für neue Vertragsverhandlungen schaffen. Leider konnte bis heute keine Einigung erzielt werden.
Auswirkungen für Patientinnen und Patienten
Ab dem 16. August 2025 können die betroffenen Betriebe Hilfsmittelversorgungen für BARMER- und TK-Versicherte nicht mehr wie bisher direkt über die Krankenkassen abrechnen.
Das bedeutet:
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Jede Versorgung muss zunächst über ein privates Kostenangebot an die Patientinnen und Patienten erfolgen
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Patientinnen und Patienten müssen dieses Angebot selbst bei ihrer Krankenkasse einreichen und eine Kostenübernahmeerklärung anfordern
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Erst nach Vorlage dieser Erklärung kann die Versorgung verbindlich durchgeführt werden
Ziel: Flächendeckende Versorgung sichern
Die bayerischen Orthopädie- und Sanitätsfachhändler setzen sich weiterhin für faire, wirtschaftlich tragfähige Verträge mit der BARMER und der TK ein. Ziel ist es, die wohnortnahe, flächendeckende Versorgung langfristig zu sichern – hierfür braucht es jedoch die Verhandlungsbereitschaft der Krankenkassen.
Was können Betroffene jetzt tun?
Wir empfehlen allen Patientinnen und Patienten, sich frühzeitig bei ihrer Krankenkasse zu informieren, wie die Versorgung ab dem 16. August 2025 sichergestellt werden kann.
Wir bitten um Verständnis für die schwierige Lage und hoffen auf eine baldige Lösung, um die Hilfsmittelversorgung nachhaltig sicherzustellen.