Multiple Sklerose – Krankheitsverlauf, Therapie und Behandlung
Was ist Multiple Sklerose (MS)?
MS ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die häufig das gesamte Gehirn sowie Rückenmark betrifft. Hierbei zerstört das eigene Immunsystem Teile der Nervenfasern und -zellen, die für das Weiterleiten von Impulsen zuständig sind. Durch diese Beeinträchtigung kommt es oft zu Lähmungserscheinungen, Koordinationsschwierigkeiten oder der falschen Weiterleitung von Sinnessignalen.
Krankheitsbild
Abhängig von der beschädigten Nervenbahn, kann es zu spastischen Lähmungen oder Koordinationsstörungen kommen. Außerdem können Symptome wie Gefühlsstörungen z.B. Taubheitsgefühl oder Kribbeln sowie Sehstörungen auftreten. Ermüdung und Konzentrationsstörungen zählen ebenfalls zu möglichen Symptomen der Erkrankung. Die Einschränkung kann sowohl kaum bemerkbar als auch deutlich einschränkend sein.
Schubweiser Krankheitsverlauf
Bei mehr als 90 % der Betroffenen beginnt die Multiple Sklerose mit unregelmäßig auftretenden Schüben. Hiervon spricht man, wenn Symptome über mindestens 24 Stunden in einem Abstand von mindestens 30 Tagen auftreten. Damit einhergehend sind mehr oder weniger große Funktionsverluste. Nach einem Schub verbessern sich die Symptome oder verschwinden vollständig.
Die drei MS-Verlaufsformen
- Schubförmiger Verlauf:
Schubweises Auftreten von Symptomen, die mit Kortisontherapie behandelt werden und beschwerdefreie Intervalle folgen - Primär chronisch-progredienter (schleichend fortschreitender) Verlauf:
Zunahme von Funktionseinschränkungen, ohne abgrenzende Schübe. Diese Form tritt häufig ab dem 40. Lebensjahr auf - Sekundär chronisch-progredienter Verlauf:
Nach ca. 10-15 Jahren haben Betroffene keine Schübe mehr. Die Krankheit hat dann einen fortschreitenden Verlauf.
Prognose
Die Lebenserwartung von Betroffenen ist unwesentlich geringer als die gesunder Menschen. Im Allgemeinen ist MS nicht tödlich, jedoch sind damit einhergehende Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekte häufig Begleiterkrankungen, welche zum Tod führen können. Insgesamt hat ein Drittel der Betroffenen einen eher günstigen Verlauf der Krankheit, während ein weiteres Drittel zwar unter Behinderungen leidet, jedoch selbstständig bleiben kann. Nur ein Drittel der Betroffenen leidet unter schwereren Behinderungen. Davon bleiben jedoch ca. 30% arbeitsfähig und sogar 65% gehfähig.
Für einen günstigen oder ungünstigen Verlauf der Erkrankung gibt es diverse Faktoren. Tritt anfangs nur ein Symptom über kurze Dauer auf und beginnt die Erkrankung vor dem 35. Lebensjahr rechnet man mit einem günstigen Verlauf der MS. Bei einem eher ungünstigen Verlauf beginnt die Erkrankung bereits mit mehreren Beschwerden und lang andauernden Schüben. Außerdem können Entzündungen und Narben im MRT-Bild erkennbar sein.
Therapie und Behandlung
Da die Erkrankung nicht heilbar ist, können lediglich die Beschwerden behandelt werden. Hierbei können verschiedene Therapien eingesetzt werden. Die Schubtherapie zielt auf die Hemmung akuter Entzündungsreaktionen ab, während die verlaufsmodifizierende Therapie die schubfreie/- arme Zeit verlängert. Zusätzlich wirkt die symptomatische Therapie auf die Linderung der Symptome und die Vermeidung möglicher Komplikationen. Individuell am Krankheitsverlauf angepasst werden diese Ziele kombiniert. Zum einen können entzündungshemmende Medikamente wie Kortison eingesetzt oder eine Plasmapherese (Blutwäsche) durchgeführt werden. In der verlaufsmodifizierten Therapie werden Medikamente dann als Langzeittherapie eingesetzt. Außerdem werden Maßnahmen wie Physio- und Ergotherapie, Bewegungsübungen, Reha-Maßnahmen, Logopädie, Psychotherapie und neuropsychologische Therapie angewendet. Der Exopulse Mollii Suit – ein Ganzkörper-Neuromodulationsanzug – kann hierbei ebenfalls helfen, die Muskeln zu aktivieren.
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