Lymphödem

Wenn Lymphknoten oder Lymphgefäße geschädigt sind oder fehlen, sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe, die nicht abtransportiert werden kann. Dieser Flüssigkeitsstau führt dann zu einer Schwellung – dem so genannten Ödem.
Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das zweitwichtigste Transportsystem des Körpers, welches zur Aufgabe den Transport von Abfallprodukten wie Eiweißbausteinen, Fetten oder Fremdstoffen hat.

Ursachen eines Lymphödems

Die Ursachen eines Lymphödems unterscheiden sich je nach Art.
Ein primäres Lymphödem ist vor allem genetisch bedingt. Wenn eine Unterentwicklung des Lymphsystems vorliegt, existieren zu wenig Lymphgefäße, die wiederum nicht die ganze Lymphe in sich aufnehmen können. Häufig tritt ein Ödem im Jugend- oder Erwachsenenalter auf.

Ein sekundäres Lymphödem tritt vor allem nach medizinischen Eingriffen wie einer Krebsbehandlung auf. Hierbei wird die Lymphbahn blockiert. Am Häufigsten tritt dieses Lymphödem am Arm auf – vor allem nach Bestrahlung. Ein Ödem an den Beinen tritt häufig auf, wenn Operationen oder Bestrahlungen von Organen vorgenommen wurden, wie beispielsweise dem Darm, der Blase oder der Geschlechtsorgane.

Symptome des Lymphödems

Neben dem Anschwellen einzelner Körperregionen gibt es noch weitere Symptome die für ein Lymphödem sprechen.

  • Schweregefühl des betroffenen Körperteils
  • Krankhafte Veränderung der Haut
  • Einschränkung der Beweglichkeit
  • Spannungsgefühl

Da sich das Lymphödem mit der Zeit entwickelt spricht man von vier Stadien, bei welchen sich Symptome unterschiedlich äußern.

  1. Latentes Lymphödem
    Hierbei ist noch keine Schwellung ersichtlich. Da die Lymphflüssigkeit noch teilweise abtransportiert werden kann, sind die Auswirkungen auf den Alltag meist gering. Lediglich ein Gefühl von Schwere entsprechender Körperregionen sind von Betroffenen zu spüren.
  2. Spontan reversibles Lymphödem
    Im ersten Stadium ist – vor allem nach langem Gehen oder Stehen – eine leichte Schwellung ersichtlich. Nach Hochlegen der betroffenen Körperstelle bessern sich die Symptome jedoch.
  3. Nicht spontan reversibles Lymphödem
    In diesem Stadium verhärten sich das dem sowie das Gewebe. In der Regel schwillt das Gewebe nun nicht mehr so schnell nach Hochlegen der Körperpartie ab.
  4. Elephantiasis
    Im Endstadium eines Lymphödems führt der anhaltende Lymphstau zu einer starken Schwellung. Hierbei leiden Betroffene unter anderem unter einer Einschränkung ihrer Mobilität.

Therapie des Lymphödems

Die Therapie eines Lymphödems umfasst zwei Phasen. Zum einen werden Entstauungs- zum anderen Erhaltungs- und Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. Im folgenden erhalten Sie Einblick in die Möglichkeiten der Lymphödemtherapie.

  1. Manuelle Lymphdrainage
    Hierbei wird Ihr Lymphsystem aktiviert. Die Phase I der KPE (Komplexe Physikalische Entstauungstherapie), garantiert Ihnen den besten Erfolg, die Extremitäten zu entstauen. Nach der Lymphdrainage wird durch die Bandagierung das optimalste Ergebnis erzielt.
  2. Kompressionstherapie
    Nach Phase I greift Phase II, die Erhaltungsphase. Um das Umfangsergebnis zu erhalten, wird die Bandagierung durch eine Flachstrick-Kompression ersetzt.
  3. Hautpflege
    Die natürliche Hautbarriere ist geschädigt und durch die notwendige Kompression trocknet Ihre Haut weiter aus. Wir beraten Sie gerne über Produkte für eine tägliche Hautpflege.
  4. Bewegung bzw. Sport
    Durch das wirkungsvolle Zusammenspiel von Kompression und gezielten Bewegungsübungen wird die Schwellung reduziert. Therapeuten können Ihnen individuelle Übungen zeigen. Tiefe Atemübungen in den Bauchraum fördern den Lymphabfluss.
  5. Selbstmanagement und Aufklärung
    Achten Sie auf sich und Ihren Körper. Das Lymphödem ist eine chronische Krankheit und verlangt Ihre volle Aufmerksamkeit. Durch Disziplin, Motivation und die richtige Therapie, erzielen Sie den besten Langzeiterfolg.

Kompressionstherapiegerät

Zusätzlich zur manuellen Lymphdrainage kann das Therapiegerät zur Entstauungstherapie eingesetzt werden.
Durch das Luftkammersystem mit 12 überlappenden Kammern kann die Lymphflüssigkeit mobilisiert werden und ungehindert, ohne Rückfluss, abfließen.

Die S-1 Leitlinien zur Intermittierenden pneumatischen Kompression besagen, dass eine Versorgung bei den Diagnosen posttraumatisches Lymphödem und Lipödem erfolgen kann.

Liegt eine Verordnung vor, senden wir diese an Ihre Krankenkasse und holen die Genehmigung ein. Im Falle einer Ablehnung, haben Sie die Möglichkeit Widerspruch einzulegen. Das Luftkammersystem kann auch privat gekauft werden.

Probieren Sie gern einmal selbst aus, wie es sich anfühlt mit dem Luftkammersystem entstaut zu werden und vereinbaren Sie einen Termin.

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