Lipödem

Von einem Lipödem spricht man bei einer genetischen Fettverteilungs- und Fettvermehrungsstörung. Betroffene leiden dabei unter Fettpolstern an Beinen, Po sowie Hüfte, was sowohl eine körperliche als auch psychische Belastung darstellt.

Ursachen eines Lipödems

Über die Ursachen für ein Lipödem können bisher nur Annahmen getätigt werden.
So sprechen folgende Aspekte für die Entstehung eins Lipödems:

  • Häufigkeit in der Familie
  • hormonelle Veränderungen z.B.: Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre
  • Beginn häufig nach gynäkologischen Operationen
  • Veränderungen des Hormonhaushaltes (auch bei Männern)

Symptome des Lipödems

Bei einem Lipödem nimmt das Unterhautfettgewebe nicht nur zu, es verändert sich zudem die Struktur des Gewebes. Häufig belastet das Ödem die Betroffenen im Alltag und führt zu Schmerzen.
Typische Symptome sind:

  • Fettverteilungsmuster an Hüfte, Po, Beinen in der Anfangsphase
  • anschließende Verteilung über die Unterschenkel bis zu den Knöcheln oder ggf. Armen
  • Hände und Füße sind nicht betroffen; das Fettgewebe von Armen und Beinen hängt über die Knöchel und Handgelenke hinaus
  • Schmerzen, Spannungs- sowie Schweregefühl besonders nach langem Stehen, Sitzen oder bei erhöhter Außentemperatur
  • Beschwerden klingen trotz Hochlagerung nicht ab
  • Auftreten von Blutergüssen und blauen Flecken
  • trotz Gewichtsabnahme ändert sich nichts an der gestörten Fettverteilung (Diätresistenz)

Verlauf eines Lipödems

Der Verlauf eines Lipödems kann schrittweise oder auch schubweise auftreten. Man unterscheidet drei Stadien:
Im Stadium 1 ist das Unterhautfettgewebe gleichmäßig verdickt. In der Regel kann mit Kompressionsversorgung und Entstauungstherapie ein selbstständiger, schmerzfreier Alltag erlangt werden.

Ein Lipödem des Stadiums 2 ist an einer unebenen Hautoberfläche erkennbar. Die Kompressionsversorgung und Entstauungstherapie wird von der Krankenkasse übernommen, während diese erwünschte Operationen nicht leistet.
Im Stadium 3 ist das Gewebe zunehmend verhärtet, was unter anderem das Gehen einschränken kann. Wenn die oben erwähnten Therapiemaßnahmen über einen Zeitraum von 6 Monaten nicht anschlagen, wird eine Operation empfohlen, welche von der Krankenkasse übernommen werden kann. Erst bei einem BMI von über 40, ist eine Operation ausgeschlossen.

Therapie des Lipödems

Ein Lipödem kann durch folgendes therapiert bzw. gelindert werden.

  1. Manuelle Lymphdrainaige
    Sollten Sie unter anderem ein Lymphödem haben, kann diese Therapie das Lymphsystem aktivieren und Schmerzen lindern.
  2. Kompressionstherapie
    Die Kompression kann angenehm für das Gewebe sein und Schmerzen vermindern sowie den Umfang reduzieren.
  3. Hautpflege
    Täglich Hautpflege ist besonders wichtig, da die Kompression vermehrt die Haut austrocknet.
  4. Ernährung
    Aufgrund von veränderten Fettzellen ist es schwierig das Gewicht durch Diäten zu reduzieren bzw. zu halten. Eine Ernährungsumstellung mit viel Gemüse, Fisch und gesunden Fetten sowie Intervallfasten ist jedoch eine gute Option. Auf Kohlehydrate sowie viel Fleisch und Fertigprodukten sollte jedoch verzichtet werden.
  5. Bewegung und Sport
    Sportliche Aktivitäten wie Fahrrad fahren, oder Yoga schonen die Gelenke und regen die Fettverbrennung an. Auch Schwimmen ist geeignet, da hierbei der Lymphabfluss unterstützt wird. Auch können tiefe Atemübungen in den Bauchraum dabei helfen den Alltagsstress zu verringern und außerdem die Lymphe zu aktivieren.
  6. Liposuktion
    Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff bei dem Körperfett abgesaugt wird. Achten Sie also auch sich und Ihren Körper und lassen Sie sich vorab gut beraten.
  7. Selbstmanagement und Aufklärung
    Da das Lipödem Sie Ihr Leben lang begleiten wird, ist es wichtig Ernährung, Sport und die richtige Kompressionstherapie in Ihren Alltag zu integrieren.