Umarmende Kinder; Mädchen im Rollstuhl

Die infantile Zerebralparese – Ursachen, Symptome und Therapie

Ursachen der Zerebralparese

Die infantile Zerebralparese (ICP) beschreibt eine Erkrankung des Nerven- und Muskelsystems. Meist tritt diese im Kindesalter auf, da Gehirnstörungen angeboren sind oder sich nach der Geburt entwickeln. Zu den vielfältigen Ursachen der ICP gehören Sauerstoffmangel, Nabelschnurkomplikationen, Infektionen, Hirnblutungen, Strahlenbelastung oder ein ungesunder Lebensstil sowie Unfälle im Verlauf einer Schwangerschaft, während der Geburt oder in den ersten zwei bis vier Lebensjahren des Kindes. Auch können Thrombosen oder Embolien in der letzten Phase einer Schwangerschaft Auslöser für die Zerebralparese sein.

Außerdem können auch genetische Ursachen auftreten, wie Chromosomenabweichungen. Auch Frühgeburten vor der 28. Schwangerschaftswoche oder Mehrlingsschwangerschaften können häufiger von Zerebralparese betroffen sein.

 

Symptome der ICP

In etwa 75% der Fälle treten spastische Symptome auf. Bei etwa ein bis drei von rund tausend Neugeborenen treten angeborene oder frühkindliche Gehirnstörungen auf. Hierbei kann der Gleichgewichtssinn, die Sensomotorik, die Sprach- sowie Bewegungsfähigkeit, das Gehör, das Sehen oder das Denken beeinträchtigt sein. Wie ausgeprägt diese Symptome sind hängt von dem betroffenen Gehirnareal ab und können daher unterschiedlich sein. Die Funktionsstörungen können den ganzen Körper (Tetraparese), eine Körperhälfte (Hemiparese) oder einzelne Extremitäten wie die Beine betreffen.
Hierbei spricht man von der Diparese.
Formen der ICP:

  • Spastische Lähmung:
    = vermehrte, unkontrollierte Muskelspannung, Gliedersteifheit und Gelenkfehlstellungen
    Betroffene können unter Sinnesstörungen und epileptischen Anfällen leiden. Begleitsymptome können eine vermehrte Speichelproduktion sowie Schluck- und Kaubeschwerden sein.
  • Ataktische Lähmung:
    = unkontrollierte, langsame, verkrampfte Bewegungen
    Durch ein gestörtes Gleichgewichtsinn werden zielgerichtetes Gehen, Greifen oder Sehen eingeschränkt. Häufig treten außerdem Hör- sowie Sprachstörungen und Verhaltensstörungen auf.
  • Athetoide Lähmung:
    = verkrampfte, langsame, unwillkürliche Bewegungen
    Der Wechsel von entspannter zu verkrampfter Muskulatur erfolgt oft sekundenschnell.

 

Therapie der ICP

Um die Erkrankung erfolgreich zu therapieren, ist eine frühzeitige Diagnose von großer Bedeutung. Eine Heilung der Schädigung des Gehirns ist per se nicht möglich, weshalb mit einer multidisziplinären Behandlung angesetzt wird, die gute Erfolge erzielt. Es ist wichtig, dass Patienten, Angehörige, Neuroorthopäden, Neurologen sowie Kinderärzte eng zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist zudem die Krankengymnastik um sowohl Kontrakturen zu behandeln als auch das Gehen wieder zu erlernen und zu verbessern – vor allem nach Operationen.

Damit einhergehend sind die Logopädie und die Ergotherapie, die sowohl die Handfunktion verbessert als auch Koordinations-, Funktions- und Selbsthilfetraining bietet. Eine weitere Lösung sind verschiedene Hilfsmittel, wie diverse Orthesen, Gehhilfen oder Rollstühle.

mediteam bietet neben diesen Hilfsmitteln auch eine Versorgung mit dem Exopulse Mollii Suit, ein Ganzkörper-Neuromodulationsanzug, der angespannte Muskeln entspannt und schwache Muskeln stärkt.

 

Entwicklung der Mobilität

Obwohl die ICP nicht heilbar ist, kann die Beweglichkeit durch gezielte Förderung oft verbessert werden. Gerade weil die Zerebralparese unterschiedlich schwer ausfällt, sind manche Kinder nur gering in ihrer Bewegung eingeschränkt, wodurch ein selbstständiges Leben möglich ist. Die schwere Zerebralparese hingegen erfordert lebenslange Unterstützung für das Kind. Durch diverse Hilfsmittel ist es jedoch möglich, die Kinder in ihrer Selbstständigkeit zu fördern.

 

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